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Die 6 größten eBook-Reader-Flops

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Der inzwischen sechsjährige Siegeszug elektronischer Lesegeräte (gerechnet vom Erscheinen des ersten Kindle in den USA) ist gesäumt von spektakulären Flops und Vaporware. Vom Samsung E60 über den txtr Reader bis hin zum Oyo II – die 6 größten Flops der jüngeren E-Reading-Geschichte.

Samsung E60

samsung-e60-3Samsung gehört zu den erfolgreichsten Elektronik-Konzernen der letzten Jahre, im Smartphone- und TV-Bereich folgt ein vielbejubelter Megaseller dem nächsten. Ein Kapitel, auf das die Koreaner gar nicht gerne zurückblicken werden, ist der missglückte Einstieg in den E-Reading-Bereich. Ursprünglich ausgegebenes Ziel: Die Weltmarktführerschaft.

Gleich vier E-Ink-Geräte zwischen 5″ und 10″ kündigte Samsung im Frühling 2010 an, zwei davon sollten auch auf den deutschen Markt kommen. Bei einer Händler-Roadshow in Essen bekamen wir den Samsung E60 tatsächlich auch in die Hände und waren durchaus angetan vom schicken Slider-Reader. In einer Zeit, wo eBook Reader noch wesentlich graumäuser waren als heute, packte Samsung seine Lesegeräte in edel glänzende Gehäuse mit Alu-Applikationen. Funktional sollten die Samsung eBook Reader unter anderem mit der Eigenschaft hervorstechen, wireless untereinander Inhalte auszutauschen.

Angekündigt war der Deutschland-Start für Mai 2010. Nachdem einige Monate ins Land strichen, erfuhren wir von einer Samsung-Sprecherin, dass man nun doch einen Bogen um Deutschland machen. Grund: Hiesige Digital-Leser verlangten laut Marktforschung von Samsung Farb-Displays und Multimedia, beides könnten die Lesegeräte des Unternehmens nicht bieten. Entsprechend sehe man kein Absatzpotenzial. Im Januar 2011 zog man sich dann komplett aus dem E-Reading-Markt zurück. Dabei konnte es Samsung offensichtlich nicht schnell genug gehen: In Frankreich, wo unter anderem die Supermarktkette Carrefour Samsung-Geräte im Sortiment hatte, wurde der WLAN-Touchscreen-Reader Samsung E60 in Frankreich für 49 Euro abverkauft.

Asus DR900

dr900_1Zur Cebit 2010 hatte der taiwanesische Unterhaltungselektroniker Asus einen eBook Reader im Gepäck, den Neun-Zoller Asus DR900. Der WLAN-Reader verfügte über ein berührungsempfindliches Display vom E-Ink-Konkurrenten Sipix (zwischenzeitlich von E-Ink übernommen), er sollte im 3. Quartal 2010 subventioniert in Zusammenarbeit mit Mobilfunkern oder Verlagsunternehmen in den Handel kommen. Angekündigt wurde außerdem ein Sechs-Zoller mit dem Namen DR600.

Ende 2010 wurde der Asus DR900 dann in Eee Reader DR900 umbenannt, eine Kleinserie wurde an Mitglieder einer taiwanesischen Religionsgemeinschaft ausgeliefert. Mit kräftiger Verspätung kam das Gerät dann 2011 in verschiedenen Ländern in den Handel, unter anderem in Italien und in Großbritannien. Einen großflächigen Markteinstieg gab es aber nie, in Deutschland war der DR900 nur als Import erhältlich, Nachfolger sind nicht in Sicht. Schade eigentlich.

txtr Reader

txtr_reader_02Auf der Frankfurter Buchmesse 2009 als deutscher Kindle bejubelt, ist der txtr Reader immer noch ungeschlagener Ankündigungsweltmeister. Neben WLAN hatte das Gerät serienmäßig ein 3G-Modul an Bord, das aber anders als beim Kindle nur per kostenpflichtigem Abo nutzbar sein sollte (12-15 Euro im Monat). Ende November fiel das WLAN-Modul dann auch noch dem Rotstift zum Opfer, der ohnehin schon von Oktober auf Dezember verschobene Verkaufsstart wurde letztlich wegen Produktionsproblemen auf unbekannte Zeit verschoben.

Auf der IFA 2010 hatten wir das Gerät noch einmal in der Hand gehabt, angekündigt wurde es dort für Oktober 2010. Auch dieser Termin verpuffte, letztlich war der Sechs-Zoller zumindest in Westeuropa nie erhältlich. Das Berliner Unternehmen brachte dann 2013 einen inoffiziellen Nachfolger tatsächlich in den Verkauf, auch dem txtr Beagle war aber zumindest bislang wenig Erfolg beschieden – nach nur wenigen Monaten wurde das Gerät schon für 20 Euro ausverkauft, die Suche nach einem Mobilfunkpartner blieb erfolglos.

Que proReader (Plastic Logic)

acc_portfolio_d1_popMit dem Versprechen eines biegsamen 10″ E-Paper-Touchscreen-Gerätes machte das internationale Startup Plastic Logic mit Entwicklung und Produktion in Dresden schon 2008 von sich reden. 2009 gab es dann weitere Infos, im Januar 2010 erfolgte auf der CES dann die offizielle Vorstellung des Que proReader.

In den Handel kam das Gerät allerdings nie, die Vorbestellungen (für 650 US-Dollar) wurden im August 2010 gecancelt. Zur Begründung hieß es, der Markt habe sich in den vergangenen Monaten dramatisch gewandelt. Lestztlich ist der Que proReader wohl dem 2010 eingeführten iPad zum Opfer gefallen. Inzwischen hat sich Plastic Logic ganz auf die Produktion von Plastik-Displays für andere Hersteller verlegt, die ebenfalls im Dresdner Werk hergestellt werden sollen. Mehr als Prototypen gab es aber auch hier bislang nicht zu sehen.

Thalia Oyo II

oyo4Der Oyo gehört zu den wenigen Elektronikgeräten, die in der zweiten Modellgeneration schlechter waren als in der ersten. Der Nachfolger des 2010 von Thalia als Kindle-Rivaile ins Feld geschickte WLAN-Readers verfügte über ein spektakulär lahmes und dunkles Sipix-Display und unzählige Firmware Fehler, , mit 266 Gramm war er auch noch außergewöhnlich schwer. Selbst die normalerweise sehr wohlwollenden Kollegen der Computerbild konnten kaum positive Aspekte finden.

Zuletzt wurde der Oyo II fast verschenkt, bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von 120 Euro war das Gerät am Ende refurbished für unter 20 Euro erhältlich. Ein gutes hat das Oyo-II-Desaster aber: Ohne einen solchen Misserfolg hätte es die Tolino-Allianz und mit ihr einen wirklich brauchbaren eBook Reader wohl nie gegeben.

Notion Ink Adam / Pixel Qi

imag0461“E-Ink ist tot”, verkündete der Gadget-Blog Gizmodo im Januar 2010, als seine Redakteure das Pixel-Qi-Tablet Notion Ink Adam in die Hände bekamen. Pixel Qi versprach die Verquickung von augenfreundlichem E-Paper-Panel und brillantem LCD-Screen in einem Bildschirm und damit vollwertige Dual-Mode-Geräte, die konventionelle eBook Reader obsolet machen sollten. Außerdem sollte es Einbaukits geben, mit denen gängige Notebooks im Eigenbau umgerüstet werden sollten. Im Winter 2009/2010 kannte der Hype keine Grenzen, selbst ein Apple Tablet mit Pixel-Qi-Display war denkbar.

Das Ende der Geschichte ist in sofern bekannt, als das Pixel Qi auch jetzt, vier Jahre später, nur Fachmenschen ein Begriff ist. Die Hybrid-Display-Technologie konnte sichnie durchsetzen – auch, weil sie eben nicht das beste aus beiden Welten vereinigte, sondern ein dunkles E-Paper-Display und einen wenig farbtreuen Farb-Bildschirm vereinte. Das Notion Ink Adam fiel zudem mit ärgerlichen Spiegelungen auf. Ein Nachfolger für das Notion Ink Adam wurde im Sommer 2013 angekündigt, dieses Gerät wird aber wohl keinen Dual-Mode-Screen mehr haben. Und Pixel Qi? Die letzte Ankündigung auf der Firmen-Website datiert vom Mai 2013.


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